Viele gesellschaftliche Krisenherde resultieren daraus, dass Männer keinen gesunden Zugang und Umgang mit den eigenen verletzlichen Gefühlen haben, weiß Laura Wiesböck. Sie sollen sich schon von klein auf weniger verletzlich zeigen als Mädchen, kein „Weichei“ sein. Sie werden darin beschämt, Schmerz und Angst zu zeigen, weil das mit Schwäche – einer vermeintlich weiblichen Qualität – verbunden ist. Angst wird dann in Form von Hass und Gewalt ausgedrückt, beschreibt die Wissenschafterin diese erlernten Verhaltensmuster. „Anstatt sich selbst verletzlich zu zeigen, verletzt man andere, um Kontrolle über die Situation zu erlangen und dem Männlichkeitsbild zu entsprechen. Das verursacht sehr viel unnötiges Leid.“